Plasmaschneider kaufen – Tipps zur Auswahl
Ursprünglich für den industriellen Gebrauch entwickelt, kommen Plasmaschneider inzwischen immer häufiger auch in privaten Werkstätten und Garagen zum Einsatz. Denn mittlerweile kann man kompakte Plasmaschneider kaufen, die eine geringere Leistungsfähigkeit besitzen und einfach in der Handhabung sind. Wie die Geräte für die Industrie durchtrennen auch die Schneider für zuhause alle leitenden Materialien. Dazu nutzen sie ein Plasma, das durch einen elektrischen Lichtbogen erzeugt wird. Im Gegensatz zum Winkelschleifer geht die Arbeit mit einem Plasmaschneider nicht nur schneller und leichter von der Hand, es sind auch viel präzisere Schnitte möglich. Damit erweisen sich die Geräte als ideale Helfer für alle Hobbyhandwerker, die gerne Metall und Blech bearbeiten. Wenn du einen Plasmaschneider kaufen möchtest, solltest du dir vorab genau überlegen, welche Anforderungen du an das Gerät stellst. Wir zeigen dir, worauf du bei der Auswahl und Anwendung achten solltest und welches Zubehör du benötigst.
Kurz erklärt: Was ist ein Plasmaschneider?
Ein Plasmaschneider ist eine Werkzeugmaschine, die Metalle mithilfe eines Plasmas durchtrennt. So lassen sich ohne viel Kraftaufwand akkurate Schnittkanten erstellen und exakte Formen bzw. Aussparungen ausschneiden. Eine Nachbearbeitung ist fast nicht notwendig. In der professionellen Metallverarbeitung und auch im Rettungswesen gehören die Geräte zur Standardausstattung. Aber auch für Hobbyhandwerker lohnt es sich, einen Plasmaschneider zu kaufen. Vor allem passionierte Fahrzeugbastler werden ihre Freude an den Geräten haben, da sie den Metallzuschnitt spürbar erleichtern. Neben der präzisen und sauberen Schneideleistung punkten sie vor allem mit ihrer hohen Schneidegeschwindigkeit. Wie schnell sich ein Material durchtrennen lässt, hängt dabei nicht von seiner Härte, sondern von der elektrischen Leitfähigkeit ab. Der Schneidvorgang selbst ist leise und es wird kaum Wärme an die Umgebung abgegeben. Heimwerker, die sich einen Plasmaschneider kaufen, können damit viele Arbeiten ausführen, bei denen Winkelschleifer und Metallbohrer an ihre Grenzen stoßen. Auch rostige, ölige oder lackierte Oberflächen lassen sich problemlos durchtrennen. Aber Achtung: Das Werkstück darf auf keinen Fall nass oder mit entflammbaren Flüssigkeiten benetzt sein!
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Vorteile eines Plasmaschneiders im Überblick:
- – ist auf Knopfdruck einsatzbereit
- – einfache Handhabung
- – Arbeiten über einen längeren Zeitraum ohne Pausen
- – präzises Schneiden aller leitfähigen Materialien
- – hohe Schneidegeschwindigkeit
- – Schneiden mit geringem Kraftaufwand
- – saubere Schnitte
- – kaum Nachbearbeitung notwendig
- – an die Oberfläche der Materialien werden keine Bedingungen gestellt
- – geringe Wärmeabgabe an die Umgebung
- – geringe Geräuschentwicklung
Wie funktioniert das Schneiden mit Plasma?
Dich haben die Vorteile überzeugt? Bevor du jetzt in den nächsten Laden stürmst, um einen Plasmaschneider zu kaufen, solltest du wissen, wie die Geräte funktionieren und was der Vorteil von Plasmaschneiden vs. Laser ist.
Das Plasmaschneiden ist im Grunde ein Schmelzprozess durch einen gerichteten Plasmastrahl. Dafür wird zum einen Gas und zum anderen Elektrizität benötigt. Um zu verstehen, was Plasma ist, müssen wir kurz in die Physik eintauchen: Plasma entsteht, wenn man einem Gas eine große Menge an Energie zuführt. Die Gasmoleküle und -atome lassen daraufhin Elektronen entweichen, das Gas ionisiert und wird leitfähig. Plasma wird auch als vierter Aggregatzustand bezeichnet. In der Natur ist es in Form von Blitzen anzutreffen. Aber auch Sterne bestehen aus Plasma.
Aufbau eines Plasmaschneiders
Schauen wir uns den Aufbau eines Plasmaschneiders nun etwas genauer an: Klassische Geräte bestehen aus einer Stromquelle, einem Handstück, einem Massekabel, einer Strom- sowie einer Druckluftzuleitung. Im Brenner befindet sich eine Elektrode, die meist in einer wasser- oder luftgekühlten isolierten Kupferdüse sitzt. Zwischen dem Werkstück und der Elektrode wird ein Lichtbogen gezündet. Das durch die Düse geleitete Plasmagas wird durch diesen Lichtbogen stark eingeschnürt, wodurch sich die Energiedichte erhöht. Es entsteht ein Plasmastrahl, der Temperaturen von bis zu 30.000 °C erreicht. Dort, wo er auf das Werkstück trifft, schmilzt das Material und wird sofort durch die hohe Geschwindigkeit des Gases aus der Fuge ausgeblasen. Egal, ob du einen Plasmaschneider für den Profieinsatz oder für Hobbyzwecke kaufst: Im Prinzip funktionieren alle Geräte nach dem gleichen Prinzip. Allerdings nutzen sie dabei verschiedene Gase. Geräte für den Hobbygebrauch arbeiten meist mit Druckluft.
Die Preisfrage: Was kostet ein Plasmaschneider?
Wer sich einen Plasmaschneider zulegen möchte, steht mittlerweile einem großen Angebot gegenüber. Die Preise gehen stark auseinander. Einsteigermodelle sind in manchen Discountern bereits ab 180 Euro zu haben. Profigeräte mit einer höheren Leistungsfähigkeit können mehr als 1.000 Euro kosten. Für den Hobbygebrauch reicht jedoch meist eine geringere Leistung aus. Doch welche Kriterien gelten beim Kauf eines Plasmaschneiders? Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Plasmaschneider kaufen – darauf solltest du achten
Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir einen Plasmaschneider zuzulegen, solltest du dir genau überlegen, wie du das Gerät nutzen und welche Materialien du damit bearbeiten möchtest. Generell unterscheidet man zwischen hand- und maschinengeführten Plasmaschneidern. Da letztere fest installiert und sehr schwer sind, trifft man diese Geräte meist im industriellen Bereich an. Für den Privatgebrauch empfiehlt es sich, einen handgeführten Plasmaschneider zu kaufen. Die Schnittqualität ist hier zwar etwas geringer, dafür lassen sich die Geräte einfach handhaben, sind leicht und zudem flexibel einsetzbar. Auch im Rettungswesen leisten handgeführte Plasmageräte gute Dienste, da man personennah schneiden kann.
Plasmaschneider kaufen: Die 10 wichtigsten Kriterien
- Einhaltung aller relevanten Qualitätsstandards
Achte beim Kauf eines Plasmaschneiders auf die verschiedenen Gütesiegel wie das TÜV- oder das GS-Siegel.
- Das Gewicht und die Transportmöglichkeit
Vor allem, wenn du einen mobil einsetzbaren Plasmaschneider kaufen möchtest, sollte er nicht zu schwer sein.
- Netzspannung und Eingangsstrom
Sie zeigen an, unter welchen Bedingungen das Gerät die volle Leistung abruft. Willst du einen Plasmaschneider für den Privatgebrauch kaufen, empfehlen sich Geräte, die mit 16 Ampere und 230 Volt auskommen. Geräte, die mit 400 Volt arbeiten, benötigen entweder einen Starkstromanschluss oder einen externen Generator. Ist der angegebene Eingangsstrom höher als 16 Ampere, sind zudem dickere Kabel und ein höherer Schutz erforderlich.
- Die Schnittstärke
Je höher der Stromfluss bei einem Plasmaschneider eingestellt werden kann, desto tiefer ist die Schneidleistung. Einfache Modelle können Materialien bis zu 12 mm Dicke durchtrennen. Wenn du nur dünne Bleche zuschneiden möchtest, reichen diese aus. Es gibt aber auch Plasmaschneider zu kaufen, die bis zu 40 mm schaffen. Wichtig: Die Stromstärke sollte am besten stufenlos geregelt werden können.
- Die Schnittqualität
Wenn es dir auf besonders saubere Schnitte ankommt, solltest du einen Plasmaschneider kaufen, der eine guten Schnittqualität besitzt.
- Die Zündung
Es gibt drei unterschiedliche Arten: die kontaktlose Zündung am Werkstück (Lift Arc Zündung), die Hochfrequenzzündung (HF) und die Niederfrequenzzündung (NF) sowie die Kontaktzündung. Plasmaschneider für den gelegentlichen Einsatz arbeiten meist mit Kontaktzündung.
- Inverter-Technologie
Zur Erzeugung des Lichtbogens wird Wechselstrom benötigt. Ein Inverter kann Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln. Ist diese Technologie bereits in den Plasmaschneider integriert, sparst du dir die Anschaffung eines zusätzlichen Transformators.
Es gibt Plasmaschneider zu kaufen, in die bereits ein Kompressor integriert ist. Das spiegelt sich allerdings auch in Preis und Gewicht wider. Bei den meisten Hobbygeräten ist allerdings kein Kompressor vorhanden. Es ist sinnvoll, diesen gleich zusammen mit dem Plasmaschneider zu erwerben. Kompressor und Schneider müssen zusammenpassen!
- Die benötigte Luftdruckmenge
Bevor du einen bestimmten Plasmaschneider kaufst, solltest du einen Blick auf die benötigte Luftdruckmenge werfen – vor allem dann, wenn du bereits einen Kompressor besitzt.
- Zubehör und Extras
Das notwendige Zubehör sollte normalerweise bereits im Lieferumfang enthalten sein. Gerade bei Geräten für den Hobbygebrauch ist die Schutzausrüstung wie etwa der Schweißhelm oder die Schutzbrille inbegriffen. So lässt sich eventuell Geld sparen. Vor dem Kauf eines Plasmaschneiders, solltest du prüfen, ob Ersatz- und Verschleißteile separat erhältlich sind.
Für Hobbyhandwerker und Bastler, die Werkstücke nicht nur trennen, sondern auch verbinden möchten, gibt es Kombigeräte mit Schweißfunktion. So kannst du beispielsweise Plasmaschneider kaufen, in die ein WIG-Schweißgerät integriert ist.
Aufgrund der Kosten liegt die Überlegung nahe, einen gebrauchten Plasmaschneider zu erstehen. Diese Geräte sind zwar günstiger, allerdings können sie Fehler aufweisen, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Zudem ist hier meist die Garantie abgelaufen. Damit es später nicht zu Problemen kommt, empfiehlt es sich, in einen neuen Plasmaschneider zu investieren.
Der richtige Umgang mit dem Plasmaschneider
Eine gute Nachricht für alle, die sich einen Plasmaschneider kaufen möchten: Der Umgang mit dem Gerät erfordert keine tieferen Kenntnisse. In der Bedienungsanleitung wird genau beschrieben, wie der Plasmaschneider zu verwenden ist. Natürlich solltest du wissen, welche Eigenschaften die Metalle, die du schneiden möchtest, besitzen und wie sie verarbeitet werden. Der Untergrund sollte der großen Hitzeentwicklung standhalten. Infrage kommen hierfür Stein oder Beton. Metall ist als Untergrund denkbar ungeeignet, da ja gerade dieses Material durchtrennt werden soll. Wichtig: Der Plasmaschneider darf nur in Räumen verwendet werden, die gut belüftet sind und den Brandschutzvorschriften entsprechen. Am besten dafür eignen sich eine Werkstatt oder die Garage. Aufgrund des möglichen Funkenflugs dürfen sich keine brennbaren Stoffe in der Nähe befinden. Kisten oder Ähnliches kannst du mit Brandschutzplanen abdecken. Beachte, dass elektrische Geräte durch das elektromagnetische Feld, das sich aufbaut, Schaden nehmen können.
Wenn du dir einen eigenen Plasmaschneider gekauft hast, empfiehlt es sich, erst ein Probestück herzunehmen und daran zu üben. Denn das Schneiden erfordert etwas Geschick und Konzentration. Schnelle Bewegungen solltest du vermeiden, da es sonst zu unscharfen Schnittkanten kommen kann. Wichtig: Vermeide beim Schneiden den physischen Kontakt mit dem Werkstück!
Was kann ein Plasmaschneider?
Wie bereits beschrieben, kann ein Plasmaschneider sämtliche Metalle wie Stahl, Kupfer, Edelstahl, Messing, Aluminium und Guss sowie dünne Bleche exakt und sauber schneiden. Selbst Rundungen lassen sich perfekt ausformen. Wenn du nur ein- oder zweimal etwas zuschneiden möchtest, ist es nicht sinnvoll einen Plasmaschneider zu kaufen. Dafür gibt es kostengünstigere Alternativen. Einige Baumärkte und Online-Plattformen bieten auch Geräte zum Verleih an. Wenn du aber oft und gerne mit Metall und Blech arbeitest, lohnt sich die Anschaffung eines Plasmaschneiders allemal.
Das passende Zubehör zum Plasmaschneider kaufen
Wer sich einen Plasmaschneider kaufen möchte, sollte sich auch über das notwendige Zubehör informieren. Alles, was zum Betrieb notwendig ist, ist in der Regel bereits im Lieferumfang enthalten. Optional sind meist spezifische Ersatzteilsets erhältlich. Durchaus sinnvoll ist es, bereits ein Verschleißteil-Set zusammen mit dem Plasmaschneider zu kaufen und als Reserve beiseitezulegen. Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn die Arbeit ruhen muss, weil ein Teil des Schneiders defekt bzw. verschlissen ist.
Eine wichtige Rolle beim Schneidprozess spielt das eingesetzte Gas. Hobbygeräte arbeiten meist mit Druckluft. Der Vorteil: Es ist meist kein zusätzliches Gas erforderlich, was die Handhabung vereinfacht. Du kannst aber auch Plasmaschneider kaufen, die Gasgemische nutzen. Sie sorgen für eine höhere Schnittgeschwindigkeit und Schnittqualität. Gute Gasgemische sind beispielsweise Argon und Wasserstoff oder Stickstoff und Wasserstoff.
Wenn du dir bereits einen Plasmaschneider erworben hast, möchtest du natürlich gleich loslegen. Doch ohne Schutzausrüstung solltest du das Gerät nicht in Betrieb nehmen. Bei den hohen Betriebstemperaturen ist die Gefahr der Verletzung groß! Zur Grundausstattung gehören deshalb Handschuhe, Schutzhelm, Schutzkleidung und eine Schutzbrille, denn der Lichtbogen ist sehr hell. Es empfehlen sich spezielle Schweißerhandschuhe, die feuerfest sind. Auch Schweißerbrille und Schweißerhelm sorgen für ausreichend Sicherheit. Brillenträger sollten beim Kauf darauf achten, dass unter Schutzbrille und -helm ausreichend Platz ist. Einige Metalle erzeugen bei der Bearbeitung giftige Dämpfe. Eine Atemschutzmaske ist hier unabdingbar. Die Schutzausrüstung solltest du abgestimmt auf die Materialien, die du bearbeiten möchtest und auf den Plasmaschneider kaufen. Dafür musst du mindestens 60 Euro einplanen. Besonders praktisch: Bei einigen Geräten ist die Schutzausrüstung bereits im Lieferumfang enthalten.
Wenn du alle unsere Tipps beherzigst, dann kann beim Kauf eines Plasmaschneiders kaum etwas schief gehen.