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5 Möglichkeiten Kunststoff zu schneiden ► So machst Du es richtig!

Beim Kunststoff schneiden verwendet man ähnliche Techniken, wie sie auch von anderen Werkstoffen bekannt sind. Trotzdem ist nicht alles gleich. Worauf Du achten musst, das erfährst Du hier.

 

Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff: Das solltest Du vor dem Schneiden wissen

Kunststoffe sind nicht wie Metalle oder Gläser ein kristalliner oder amorpher Verbund von Atomen oder Ionen, sondern bestehen aus langkettigen und vernetzten Kohlenwasserstoffmolekülen. Werkstoffe wie Acrylglas, PVC, Polyamid, Polycarbonat, PU oder Polystyrol besitzen unterschiedliche thermische (Verformbarkeit, Zersetzung bei hoher Temperatur) und mechanische Eigenschaften (Zähigkeit, Elastizität). Dadurch sind thermische Verfahren zum Schneiden von Kunststoff eher unüblich. Mechanische Verfahren, die einen geringen Wärmeeintrag erzeugen, lassen sich am besten zum Kunststoff Schneiden einsetzen.

 

Kunststoff schneiden

Kunststoffe schneiden mit Scheren oder Cuttern

Kunststoffe gibt es oft in dünnen Folien, die ähnlich wie Papier mit normalen Scheren geschnitten werden können. Dafür werden meist normale Gelenk- oder Bügelscheren eingesetzt. Aber auch unterschiedliche Stanzwerkzeuge können verwendet werden, sie arbeiten auch nach dem Scherschneidprinzip. Bis zu 5 mm Dicke können auch Cutter oder Teppichmesser zum Einsatz kommen.

 

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Kunststoffe schneiden mit Sägen

Wie Holz lassen sich auch Kunststoffe mit Sägen schneiden. Grundsätzlich sind einerseits Handsägen wie eine Laubsäge oder ein Fuchsschwanz zum Kunststoff Schneiden geeignet. Andererseits lassen sich auch mechanische Sägen wie Tischsägen, Kreissägen oder Stichsägen (aber nur mit ausgeschaltetem Pendelhub) einsetzen. Allerdings solltest Du ein paar Dinge beachten.

  • Die Zahnung des Sägeblatts sollte beim Schneiden von Kunststoffen sehr fein sein.
  • Die Sägezähne dürfen nicht seitlich ausgestellt sein. Das soll ein Ausfransen der Schnittkante verhindern.
  • Beim Sägen kommt es üblicherweise zu einem Ausreißen in Schnittrichtung, was zu einem leichten Grat an der Schnittunterkante führt. Dies erfordert typischerweise eine Nachbearbeitung mit einer feinen Feile.
  • Eine mechanische Säge sollte im laufenden Betrieb an den Kunststoff angesetzt werden. Der Schnitt sollte ohne Unterbrechung in einem Zug durchgeführt werden. Dies soll einen zu starken Wärmeeintrag in den zu schneidenden Kunststoff vermeiden. Hilfreich ist dafür auch eine relativ geringe Schneidegeschwindigkeit, aber eine hohe Drehgeschwindigkeit.
  • Bei Kreissägen gibt es für unterschiedliche Werkstoffe auch unterschiedliche Sägeblätter (z.B. speziell für Acrylglas).
  • Um die Spannung in der Kunststoffplatte zu senken, hilft es, Ecken mit Löchern vorzubohren.

 

Trennschleifen als Technik zum Kunststoff Schneiden

Trennschleifen (Flexen, Dremeln) stellt bereits ein kniffliges Verfahren zum Kunststoff Schneiden dar. Bei der Trennscheibe besteht die Gefahr, dass es an der Schneidkante des Kunststoffs zu einer starken Erhitzung kommt. Dies hat zur Folge, dass getrennte Teile verkohlen oder wieder miteinander verschmelzen. Geschmolzene Materialspäne können auch mit dem Werkstück oder der Trennscheibe verkleben. Deshalb ist bei der Wahl dieses Trennverfahrens darauf zu achten, dass die Drehgeschwindigkeit maximal mittelstark eingestellt wird und dass bei größeren Werkstücken kühlendes Öl oder Wasser auf die Schnittfläche gegeben wird.

 

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Wasserstrahlschneiden

Der Wärmeeintrag beim Wasserstrahlschneiden ist extrem gering, was die Technik zum Schneiden von Kunststoffen prädestiniert. Es ist lediglich zu berücksichtigen, dass die Schnittfuge V-förmig ausgestaltet wird, was allerdings nur für dickere Werkstücke von Relevanz ist. Die Schneidgeschwindigkeit ist relativ gering und das Verfahren führt bei Kurven, Ecken und Krümmungen zu einer leichten Rillenbildung in der Schnittfuge. Dies ist bedingt durch den Nachlauf des Wasserstrahls.

 

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CNC-Laserschneiden

Zur Königsdisziplin beim Schneiden von Kunststoffen hat sich der Einsatz computergesteuerter Laserschneider (CNC-Lasersysteme) entwickelt. Diese Maschinen erlauben eine hochpräzise Schnittführung, die selbst komplexeste 3D-Strukturen aus dem Werkstoffkörper herauslöst. Der Wärmeeintrag des gepulsten Laserstrahls führt nicht zu einer Verbrennung oder einem Schmelzen des Kunststoffs, sondern durch die Konzentration auf einen extrem kleinen Bereich zur direkten Verdampfung des Materials. Dadurch entsteht eine sehr saubere Schnittkante, die nicht mehr nachbearbeitet werden muss. Ein weiterer Vorteil ist die Kombination des Kunststoffschneidens mit Gravuren, die beispielsweise Angaben zum Produkt oder Firmendetails beinhalten können.

 

Kunststoff schneiden

Nicht nur das Kunststoffmaterial, auch die Zielsetzung bestimmt die Schneide-Technik

Wenn Du für den Hausgebrauch Kunststoffe schneiden musst, dann empfehlen sich zwei Grundtechniken:

  • Bei dünnen Folien ist die Schere das Mittel der Wahl.
  • Bei geraden Schnitten und dickeren Kunststoffen (z.B. Rohre) empfiehlt sich die feinzahnige Handsäge zum Schneiden.

Wenn es darum geht, komplexe Formen aus einem Kunststoffblock herauszuschneiden, dann ist CNC-Laserschneiden die beste Technik.


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