Schweißhelm beim Plasmaschneiden – Zu Deinem Schutz
Ein Schweißhelm ist beim Plasmaschneiden ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand, weil er Dich und Deine Gesundheit schützt. Mit Funkenflug und UV-Strahlung ist nicht zu spaßen. Erfahre in diesem Artikel die guten Gründe, einen Schweißhelm zu tragen und was dabei zu beachten ist.
Alles Kopfsache – Gründe für einen Schweißhelm
An Deinem Kopf sitzen Nase, Ohren, Mund und Augen, alles wichtige Organe, von denen Du gern Schaden abwenden möchtest. Funken können in Mund und Augen oder auf die Haut gelangen und dort zu Verbrennungen führen. Auch hochdosierte UV-Strahlung kann Augen und Haut schädigen. Verblitzung kann blenden. Der Lärm kann zu Beeinträchtigungen an Deinem Gehör führen. Und diverse Partikel können Krebs erzeugen. Für alles gibt es separate Schutzmöglichkeiten wie Schutzbrillen, Atemschutzmasken oder Gehörschutz. Und natürlich gibt es Schweißhelme, die einen besseren Augenschutz bieten als Schutzbrillen und zudem auch die anderen Funktionen – zumindest teilweise – mit übernehmen können.
Augenschutz: Was ist so gefährlich am Schweißen und Plasmaschneiden?
Zum einen ist da der Funkenflug, der nicht nur die Augen, sondern auch die Haut gefährdet. Beim Schweißen und Plasmaschneiden wird durch den Lichtbogen eine sehr große Helligkeit erzeugt. Es entsteht außerdem intensives Infrarot- und UV-Licht. UV-Licht schädigt die Hornhaut des Auges, Infrarot kann die Linse beeinträchtigen. Normale Schutzbrillen bieten speziell gegen Verblitzungen und Verblendungen keinen ausreichenden Schutz. Hier sind Schweißhelme die bessere Alternative.
Automatischer Schweißhelm
Schweißhelme sind heutzutage automatisch ausgeführt, das heißt sie können sich den Arbeitsbedingungen anpassen. Es gibt zwar auch Schweißhelme mit einem beweglichen Visier, das bei Bedarf hochgeklappt werden kann, aber genauso wie beim Einsatz von Schweißschilden brauchst Du dafür eine Hand. Mit Automatik-Schweißhelmen fährst Du besser, weil Du jederzeit beidhändig arbeiten kannst. Automatik-Schweißhelme verfügen je nach Funktionalität über diverse Einstellmöglichkeiten für Schutzstufe, Lichtempfindlichkeit und Verzögerungszeit.
Wie funktioniert ein Automatik-Schweißhelm?
Bei einem automatischen Schweißhelm sorgen optische Sensoren dafür, dass das Gesichtsfeld nach Bedarf abgedunkelt oder aufgehellt wird. Wenn Licht vom Lichtbogen ausgesendet wird, wird das Gesichtsfeld innerhalb von Sekundenbruchteilen abgedunkelt. Der Vorgang wird umgekehrt, sobald der Lichtbogen erlischt. Im Einzelnen sieht das so aus:
- Ein LCD-Bildschirm dunkelt das gesamte Sichtfeld je nach eingestellter Schutzstufe ab. Er sorgt für den eigentlichen Schutz vor Verblendung und Verblitzung.
- UV- und IR-Filter sind quasi die ganze Zeit aktiv. Sie schützen Deine Augen vor den unsichtbaren Ultraviolett- und Infrarot-Anteilen des Lichts.
- Die Fotozelle ist ein optischer Sensor, der die Intensität des Lichtbogens misst.
- Die Steuerungselektronik übersetzt die Mess-Signale der Sensorik in Steuersignale für die Filterfunktionen.
Vorteile und Nachteile von Automatik-Schweißhelmen
- Automatische Schweißhelme sind mittlerweile schon recht günstig zu kaufen, sind aber immer noch etwas teurer als normale Schweißhelme. Sie sind auch anfälliger für technische Defekte, so dass durch Instandhaltung Zusatzkosten entstehen können.
- Mit einem Automatik-Schweißhelm kannst Du Dich voll auf Deine Arbeit fokussieren, weil Du kein Visier klappen musst oder einen Schild halten musst.
- Durch die Einstellmöglichkeiten können Arbeitsparameter wie Lichtempfindlichkeit, Schutzstufe und Verzögerungszeit individuell an die Arbeit angepasst werden.
Die Einstellmöglichkeiten bei Schweißhelmen
- Die Schutzstufe regelt die adäquate Verdunkelung für das angewandte Schweiß- oder Schneidverfahren. Genauere Informationen findest Du in der Regel in der Bedienungsanleitung des Helms. Für Plasmaschneiden bewegst Du Dich gemäß der Norm EN379:2003 zwischen den Schutzstufen 9 (bis 125 A) und 13 (bis 400 A).
- Die Verzögerungszeit trägt dem sogenannten „Nachbrennen“ Rechnung, d.h. dem kurzen Wiederaufflammen nach Erlöschen des Lichtbogens. Sie sorgt dafür, dass der Bildschirm sich erst nach einer Delay Time wieder aufhellt. Sie sollte keinesfalls auf den Minimalwert eingestellt werden.
- Die Lichtempfindlichkeit gibt an, wie sensibel die Sensorik auf Lichtveränderungen reagiert. Wenn beispielsweise das Raumlicht flackert oder noch andere Schweißer im Raum arbeiten, sollte eine geringere Empfindlichkeit eingestellt werden.
Schweißhelme für den Plasmaschneider kaufen
Wir stellen Dir hier ein paar Top-Modelle von Automatik-Schweißhelmen vor. Beachte, dass wir hier eher teurere Modelle ausgesucht haben und uns nicht auf No-Name-Billigware konzentrieren. An der Schutzausrüstung zu sparen, ist der falsche Ansatz.
Darauf solltest Du bei einem Schweißhelm noch achten
- Tragekomfort: Ist die Passform des Helms verstellbar?
- Sichtfeld: Ist es groß genug, dass Du auch noch etwas im breiteren Winkelbereich wahrnehmen kannst?
- Halter für Linsen: Wenn Du Brillenträger bist, dann kannst Du in eine solche Halterung passende Linsen einschieben. Man kann auch Vergrößerungslinsen einsetzen.
- Kompatibilität zu Atemschutzmasken: Mit welchen anderen Schutzfunktionen lässt sich der Schweißhelm kombinieren.
- Schaltzeit: Das Abdunkeln muss schnell gehen. Schaltzeiten sollten bei 0,1 ms oder darunter liegen.
Zusatzfeatures Absaugung und Belüftung
Schweißhelme mit Absaugmechanismus und Frischluftzufuhr sind noch sicherer und komfortabler in der Anwendung. Schweißhelme mit einer Absaugung sind am Kopf geschlossen. Sie sind über einen Ansaugstutzen mit einer externen Absaugung verbunden. So können potentiell giftige Dämpfe vom Gesicht des Schweißers abgesaugt werden. Automatik-Schweißhelme mit Belüftung sind aktuell der letzte Schrei. Sie sind an einer separaten Frischlufteinheit angebunden, die am Rücken oder an der Hüfte befestigt wird. Damit wird frische Luft angesaugt und gefiltert, bevor sie über einen Schlauch ins Helminnere gelangt. Diese Variante bietet einen Komplettschutz gegen giftige Dämpfe oder Gase, während bei der reinen Absaugung ein geringes Restrisiko bleibt, schädliche Gase einzuatmen.
Schweißhelme: Ein wichtiges Utensil beim Plasmaschneiden
Das Augenlicht ist wichtig und Du solltest Deinen Augen beim Plasmaschneiden den besten Schutz angedeihen lassen, der möglich ist. Daher suche Dir einen guten Schweißhelm aus, der die Parameter Deiner Plasmaschneid- oder Schweißaktivitäten voll abdeckt. Verzichte dabei, wenn möglich, auf No-Name-Billigprodukte.